Nach der Geburt (4)

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Die Neugeborenen-Erstuntersuchung findet direkt nach der Geburt im Kreißsaal statt. Sie wird daher meist von der Hebamme oder dem Frauenarzt* durchgeführt. Die Punkteliste wird nacheinander abgearbeitet.

Brüste und Genitalien des Babys

Bei Jungen wie bei Mädchen können die Brüste gerötet und geschwollen sein und vielleicht ein paar Tropfen Milch, die sog. „Hexenmilch“ absondern. Die Schwellungen werden durch mütterliche Hormone hervorgerufen, die sich noch im Blut des Säuglings befinden.

Hat man ein Mädchen bekommen, stellt man vielleicht einige Tage lang einen blutigen Ausfluss an der Vagina fest. Auch das liegt an den mütterlichen Hormonen und es gibt sich schnell von selbst. Bei Jungen sollten die Hoden schon aus dem Bauchraum in den Hodensack gewandert sein.

Wenn das noch nicht passiert ist, wird der Arzt das regelmäßig kontrollieren. Er wird prüfen, ob sie während des ersten Jahres von alleine hinuntergewandert sind. Wenn nicht, ist eine Hormonbehandlung notwendig.

Führt diese nicht zum gewünschten Erfolg, muss leider operiert werden. Jedenfalls müssen sich beide Hoden vor Abschluss des zweiten Lebensjahres im Hodensack befinden! Wichtig: Bitte niemals selbst versuchen die Vorhaut des Penis zurückzuschieben! Es könnte zu erheblichen Verletzungen führen.

Wenn das noch nicht passiert ist, wird der Arzt das regelmäßig kontrollieren. ( Foto: Adobe Stock - S.Kobold  )

Wenn das noch nicht passiert ist, wird der Arzt das regelmäßig kontrollieren. ( Foto: Adobe Stock – S.Kobold )

 

Der erste Stuhlgang

Die ersten Ausscheidungen des Babys bestehen aus einer grünlich-schwarzen, klebrigen Substanz, die man Kindspech (Mekonium) nennt. Sie wechselt dann langsam zu einer grünlich-braunen und schließlich zu der normalen gelben Farbe. Flaschenkinder produzieren mehr Stuhl, der auch fester ist und eine blassere gelbe Farbe hat.

Viele gesunde Babys entwickeln ungefähr am dritten Tag nach der Geburt eine leichte Form der Gelbsucht (gelbliche Verfärbung der Haut).  ( Foto: Adobe Stock - jovannig)

Viele gesunde Babys entwickeln ungefähr am dritten Tag nach der Geburt eine leichte Form der Gelbsucht (gelbliche Verfärbung der Haut). ( Foto: Adobe Stock – jovannig)

 

Die normale Gelbsucht nach der Geburt

Viele gesunde Babys entwickeln ungefähr am dritten Tag nach der Geburt eine leichte Form der Gelbsucht (gelbliche Verfärbung der Haut). Dies ist als „physiologische = normale Gelbsucht“ bekannt und entsteht durch den Zerfall von überschüssigen Blutkörperchen.

Die Leber des Neugeborenen ist oft noch nicht in der Lage, den gelblich-roten Farbstoff Bilirubin schnell genug abzubauen. Das Bilirubin färbt die Haut des Kindes gelb. Nach wenigen Tagen nimmt die Gelbfärbung wieder ab. Ein Zeichen, dass die Leber des Kindes arbeitet.

Babys mit Gelbsucht müssen mehr Flüssigkeit aufnehmen und notfalls zum Füttern geweckt werden. Die Gelbsucht geht normalerweise nach 1 bis 2 Wochen zurück. Trotzdem werden bei Anzeichen von Gelbsucht Blutuntersuchungen notwendig sein.

Wenn die Menge des gelben Farbstoffs einen bestimmten Grenzwert übersteigt, muss das Kind unter ein blaues Licht gelegt werden (Phototherapie). Gewichtsverlust in den ersten Tagen ist normal. Spätestens nach zwei Wochen ist das Geburtsgewicht wieder erreicht.

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