Die erste Untersuchung: Gleich nach der Geburt

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„Ist mein Baby auch wirklich gesund?“ ist gewöhnlich die erste Frage, die eine Mutter nach der Geburt stellt. Gleich nach der Geburt wird das Baby von der Hebamme oder dem Arzt untersucht.

U1: Die erste Untersuchung direkt nach der Geburt

Mit einem Messsystem, dem sog. Apgar-Test, wird das Baby auf Atmung, Herzfrequenz, Hautbeschaffenheit, Reflexe und Muskelspannung untersucht. Für jeden Bereich gibt es eine Punktebewertung von 0 bis 2. Maximal können 10 Punkte erreicht werden. Diese stufenweise Untersuchung gibt Auskunft, wie hat das Baby die Geburt überstanden und wie es sich an die neue Umgebung anpasst.

Kleine Startprobleme werden meist rasch behoben. Bei dieser ersten Untersuchung werden natürlich auch Gewicht, Größe und der Kopfumfang des Babys gemessen. Alle Ergebnisse werden in das gelbe Untersuchungsheft eingetragen, das das Kind bis zur U 9 am Ende des fünften Lebensjahres begleiten wird. Bevor man das Krankenhaus verlässt, wird das Baby noch einmal gründlich vom Kinderarzt untersucht.

Mit einem Messsystem, dem sog. Apgar-Test, wird das Baby auf Atmung, Herzfrequenz, Hautbeschaffenheit, Reflexe und Muskelspannung untersucht. ( Foto: Adobe Stock -  Cello Armstrong )

Mit einem Messsystem, dem sog. Apgar-Test, wird das Baby auf Atmung, Herzfrequenz, Hautbeschaffenheit, Reflexe und Muskelspannung untersucht. ( Foto: Adobe Stock – Cello Armstrong )

Dazu gehört ein allgemeiner Gesundheitstest, der mögliche vorliegende Behinderungen aufdecken soll. Außerdem werden die Hüften untersucht, um festzustellen, ob der Knochen schon genau in die Hüftgelenkspfanne passt. Die Lungen, das Herz, die Wirbelsäule, die Reflexe, die Genitalien, der Bauch, die Augen und die Ohren werden untersucht.

Neugeborene haben praktisch keine Vorräte an Vitamin K (wichtig für die Blutgerinnung). Deshalb werden Vitamin K-Tropfen zur Vorbeugung gegeben, um die seltene, aber schwere Hirnblutung zu verhindern, die bei einigen wenigen Neugeborenen auftreten kann.

Allen Babys wird mit dem "Fersenstich" eine kleine Blutprobe abgenommen. ( Foto: Adobe Stock - Ingrid Currius )

Allen Babys wird mit dem „Fersenstich“ eine kleine Blutprobe abgenommen. ( Foto: Adobe Stock – Ingrid Currius )

 

Ein “Bluttest??? wird am fünften Lebenstag gemacht

Allen Babys wird mit dem „Fersenstich“ eine kleine Blutprobe abgenommen. Dies geschieht meistens am fünften Lebenstag durch die Hebamme. Das Blut wird für eine Stoffwechseluntersuchung benötigt – den Guthrie-Test. Mit diesem Test wird festgestellt, ob das Baby eine bestimmte erbliche Stoffwechselkrankheit hat.

Eine dieser Krankheiten ist die Phenylketonurie (PKU). Babys, die davon betroffen sind, müssen eine besondere Diät bekommen, damit sie sich normal entwickeln. Über diese Diät klärt einem der Arzt auf.

Gleichzeitig werden zwei weitere Tests durchgeführt: Mit dem ersten Test soll festgestellt werden, ob eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) vorliegt. Mit Schilddrüsenhormonen behandelt, entwickeln sich diese Kinder normal. Der zweite Test dient zur Feststellung der Galaktosämie, einer angeborenen Enzymstörung.

Galaktose, ein Bestandteil des Milchzuckers, kann vom Körper nicht abgebaut werden. Dies führt zu Schäden in der Leber, im Auge und im Gehirn. Bei Früherkennung und Behandlung gedeihen diese Kinder gut.

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