Kinder im Elternbett: Wir brauchen Platz!

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Die gemeinsame Zeit mit den Kindern zu nutzen, das ist für viele Eltern besonders wichtig. Doch warum nicht auch nachts? Experten sagen: Kinder gehören ins Elternbett!

Kinder im Elternbett: Zahlreiche unbegründete Ängste

Sei es die Angst vor dem plötzlichen Kindstod oder die Angst, das Kind zu sehr zu verwöhnen: All das ist völlig unbegründet, da sind sich Experten wie der Kinderarzt und Wissenschaftler Dr. Herbert Renz-Polster einig. Die Kleinen lieben die Geborgenheit in Mamas und Papas Bett sowie die gemeinsame Zeit, die gerade in der Baby- und Kleinkindzeit so intensiv wie möglich genutzt werden sollte.

Es ist an der Zeit, die einzelnen Ängste genauer zu beleuchten und zu widerlegen:

  • Plötzlicher Kindstod

    Schon häufiger wurde berichtet, dass ein Kind im Familienbett gestorben sei. Diagnose: Plötzlicher Kindstod! Ob dies tatsächlich an dem war oder was genau die Ursachen für die Tragödie waren, wird oft nicht näher beleuchtet oder dringt nicht an die Öffentlichkeit. Experten sind sich aber einig, dass diese Angst völlig unbegründet ist. Vielmehr wurde nachgewiesen, dass Babys in Mamas und Papas unmittelbarer Nähe ruhiger und gleichmäßiger atmen. Die Körperfunktionen sind geregelter, die Kleinen schlafen in der Geborgenheit des Familienbetts tiefer und oftmals sogar länger. Sie schreien weniger und beruhigen sich schneller. Sie passen ihren Atemrhythmus den der Mama an und die gefürchteten Atemaussetzer treten weniger häufig oder gar nicht auf.

  • Der Platz reicht nicht

    Ein altes Sprichwort besagt: Platz ist in der kleinsten Hütte! Nun soll der Schlaf aber auch für alle erholsam sein und dies ist nur möglich, wenn jeder ein Mindestmaß an Platz hat. Damit die ganze Familie die gemeinsame Zeit genießen kann, sollte auf ein großes Bett bzw. ein Bett in Übergröße gesetzt werden. So hat zum Beispiel die Boxspring Welt derartige Betten im Angebot: Sie messen bis zu 240 x 220 cm! Wer im Schlafzimmer nicht so viel Platz hat, wählt die kleinere Variante mit 240 x 200 cm oder 200 x 200 cm. In dieser Größe ist sichergestellt, dass auch noch das Geschwisterkind zum Kuscheln kommen kann. Überhaupt ist ein Boxspringbett, wenn es denn durch einen Rausfallschutz entsprechend gesichert ist, eine gute Wahl. Durch den oben liegenden Topper ist es möglich, eine ebene Liegefläche zu erzeugen, wo das Kind nicht plötzlich in der Besucherritze gefangen ist und auf der alle eine gute Unterstützung für Wirbelsäule und Muskulatur erfahren.

    Stillen ist die beste und natürlichste Ernährung für das Baby. Und es kann im Familienbett so einfach sein!

    Stillen ist die beste und natürlichste Ernährung für das Baby. Und es kann im Familienbett so einfach sein! (#01)

  • Mama muss ständig stillen

    Stillen ist die beste und natürlichste Ernährung für das Baby. Und es kann im Familienbett so einfach sein! Wird das Kleine wach, kann es angelegt werden und in Ruhe trinken. Die meisten Mamas schlafen schon längst wieder weiter, ehe das Baby überhaupt fertig ist. Dieses dreht sich weg, wenn es satt ist und schläft zufrieden weiter. Gern wird aus dem Stillen ein Problem gemacht, obwohl es das gar nicht ist! Experten haben nachgewiesen, dass die Kleinsten, die nachts im Familienbett schlafen, bis zu einem Drittel mehr trinken. Sie nuckeln eher in Ruhe, weil sie nicht lange schreien mussten, ehe Mama oder Papa zur Rettung eilte. Sie schlucken dadurch weniger Luft und haben seltener Bauchschmerzen. Außerdem sorgt das Plus an Muttermilch für ein besseres Immunsystem, denn der Zwerg bekommt durch die Milch eine Extraportion Abwehrkräfte. Meist finden die Kinder einen Rhythmus, der zwischen zwei und vier Stunden liegt, außerdem schlafen die Kleinen, die mit der ganzen Familie nächtigen dürfen, schneller durch. Häufigeres Stillen ist Nonsens!

  • Keine Trennung möglich

    Es ist interessant: Eltern und angebliche Ratgeber, die gegen das gemeinsame Schlafen im Familienbett sind, sprechen immer davon, dass die Kleinen emotional weniger stabil seien. Sie würden an den Eltern klammern und könnten sich nicht lösen. Das würde spätestens in der Grundschule eine Problem werden! Doch Kinderärzte und Psychologen sind sich einig, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Kleinen sind emotional weitaus stabiler, weil sie sich geboren und behütet fühlen. Sie wissen, dass sie auf Mamas und Papas Schutz bauen können, denn diese sind auch in der dunklen, gefährlichen Nacht immer an ihrer Seite. Spätere Trennungen fallen den Kleinen leichter, wenn sie wissen, dass ihre Eltern immer für sie da sind.

    Ein altes Sprichwort besagt: Platz ist in der kleinsten Hütte! Nun soll der Schlaf aber auch für alle erholsam sein und dies ist nur möglich, wenn jeder ein Mindestmaß an Platz hat.

    Ein altes Sprichwort besagt: Platz ist in der kleinsten Hütte! Nun soll der Schlaf aber auch für alle erholsam sein und dies ist nur möglich, wenn jeder ein Mindestmaß an Platz hat. (#04)

  • Muttersöhnchen und wehleidige Kinder

    Leider ist es immer noch so, dass gerade kleine Jungen bloß keine „Muttersöhnchen“ werden sollen. Sie dürfen nicht verweichlicht werden und sollen am besten schon als Kleinkind den harten Mann spielen. So ein Blödsinn, meinen Forscher. Nachweislich sind Kinder, die im Familienbett schlafen durften, deutlich selbstbewusster. Sie haben ein höheres Selbstwertgefühl und können auch mit Konfliktsituationen besser umgehen. Das bedeutet, die Kinder profitieren ein Leben lang von der anfänglichen Geborgenheit in Mamas und Papas Bett.

Daran lässt sich unschwer erkennen, dass das gemeinsame Schlafen nur Vorteile für alle Beteiligten hat. Denn nicht nur die Kinder schlafen ruhiger, auch die Eltern profitieren von Nächten, in denen der Nachwuchs länger am Stück schläft. Mama muss zum Stillen nicht aufstehen, Papas müssen nicht mehr schlaftrunken ins Kinderzimmer wanken und den Nachwuchs zu Mama bringen.

All die Vorurteile, die sich im Laufe der Zeit in den Köpfen der Menschen verfestigt haben, wurden längst widerlegt. Wichtig ist aber vor allem auch, dass Mamas und Papas auf ihr Bauchgefühl hören. Sie wissen meist instinktiv, dass ihr Baby bei ihnen am besten schlafen kann und dass es in den Kreis der Familie und nicht ins eigene Zimmer gehört.

Doch gerade Eltern, die das erste Kind erwarten, sind oft unsicher und hören auf den Rat wohlmeinender Zeitgenossen, der eigenen Eltern oder auf Bekannte. Woher sollen Außenstehende wissen, was das Beste für das Kind ist? Zumal es noch vor einigen Jahren verpönt war, das Kleine ins gemeinsame Schlafzimmer zu lassen, weil ganz andere Werte galten bzw. anerzogen werden sollten.

Kinderärzte und Psychologen sind sich einig, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Kleinen sind emotional weitaus stabiler, weil sie sich geboren und behütet fühlen.

Kinderärzte und Psychologen sind sich einig, dass genau das Gegenteil der Fall ist. Die Kleinen sind emotional weitaus stabiler, weil sie sich geboren und behütet fühlen.(#02)

 

Diese Punkte sind für wichtig

Kinder wachsen so schnell, da ist es nur allzu verständlich, dass Eltern keine Sekunde versäumen wollen. Warum sollten sie dann nachts darauf verzichten, die Kleinen beim Wachsen zu beobachten und zu begleiten? Mama und Papa sorgen (teilweise sogar von sich selbst unbemerkt) für Babys Sicherheit und korrigieren zum Beispiel die Schlafposition des Zwerges.

Wichtig für ein gesundes und ungefährliches Schlafen im Elternbett sind aber auch die folgenden Punkte:

  • Das Kind nicht zu warm anziehen. Ein dünner Schlafsack genügt, denn das Elternbett ist deutlich wärmer als ein eigenes Bettchen.
  • Auf Kissen und Felle verzichten. Die Gefahr ist zu groß, dass sich das Kind mit dem Näschen darin „vergräbt“ und zu wenig Sauerstoff bekommt. Atemaussetzer können die Folge sein. Ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod!
  • Nicht rauchen, kein Alkohol, keine Drogen. Bewusstseinsverändernde Substanzen haben im Umfeld eines Kindes ohnehin nichts zu suchen, denn Eltern müssen jederzeit reaktionsfähig sein. Für Raucher gilt, dass sie auch dann, wenn sie gerade nicht rauchen, geringe Mengen an Nikotin und Teer ausatmen. Diese Bestandteile gelangen in die Atemluft des Kindes und so in seine Lunge.
  • Genügend Platz. Wie eingangs bereits erwähnt wurde, kommt es auf den Platz im Elternbett an. In großen Betten können auch die Geschwisterkinder noch Platz finden, sodass tatsächlich die ganze Familie zusammen schlafen kann. Ist das Bett zu schmal, droht ein Familienteil herauszufallen. Teilweise wird auch jegliche Mobilität eingestellt, sodass das Schlafen in der einmal eingenommenen Position ausgehalten wird. Das ist auf Dauer reichlich anstrengend und wenig erholsam.
  • Rausfallschutz installieren. Alle schlafen ruhiger, wenn niemand Angst haben muss, aus dem Bett gedrängt zu werden. Gern trifft das den Papa, weil sich der Nachwuchs vor allem an Mama kuschelt. Der Rausfallschutz, der auch für hohe Boxspringbetten erhältlich ist, schützt somit Kind und Eltern vor blauen Flecken oder gar schweren Verletzungen.
  • Angemessene Temperatur. Im Schlafzimmer soll es nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Idealerweise beträgt die Temperatur zwischen 16 und 18 °C, was im Sommer allerdings schwer zu erreichen sein kann. Wichtig ist dennoch, dass durch geöffnete Fenster und Türen keine Zugluft entsteht, denn gerade Neugeborene und junge Babys sind sehr anfällig für eine Unterkühlung. Sie können ihre Körpertemperatur noch nicht selbst regulieren und sind daher auf passende Umgebungstemperaturen angewiesen. Im Sommer sollte daher unbedingt ein atmungsaktiver und sehr dünner Schlafsack verwendet werden. Auch das Schlafen nur im Body ist sinnvoll. Bitte das Kind dünn ankleiden, wegen der Erkältungsgefahr nicht mit nacktem Oberkörper schlafen lassen.
Im Schlafzimmer soll es nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Idealerweise beträgt die Temperatur zwischen 16 und 18 °C, was im Sommer allerdings schwer zu erreichen sein kann.

Im Schlafzimmer soll es nicht zu warm und nicht zu kalt sein. Idealerweise beträgt die Temperatur zwischen 16 und 18 °C, was im Sommer allerdings schwer zu erreichen sein kann.(#03)

 

Das Schlafen aus Sicht der Evolution

Einst gab es Zeiten, in denen Menschen in Zelten aus Tierhäuten schließen. Sie taten sich zu einer Gruppe zusammen, um vor Angriffen feindlicher Gruppen und vor Tieren geschützt zu sein sowie sich besser verteidigen zu können. Niemals wäre es Eltern in den Sinn gekommen, die Kleinsten der Gruppe allein schlafen zu lassen.

Es wäre so gut wie sicher gewesen, dass diese am nächsten Morgen tot gewesen wären oder von einem Raubtier verschleppt oder gefressen worden wären. Babys brauchten ihre Familie sowie den Schutz und die Sicherheit, die sie boten. Nach all den Jahrtausenden ist es auch heute noch so, dass der Urinstinkt der Babys erhalten geblieben ist. Noch immer kommen sie derart unreif auf die Welt, dass sie völlig schutzlos jedweden Gefahren ausgeliefert wären.

Manche Säugetiere können bereits im Alter von einer halben Stunde mit der Herde flüchten! Ein Mensch beginnt erst mit rund einem Jahr mühsam zu laufen, von Flucht kann hier noch lange keine Rede sein. Die Kleinen wissen, dass sie ohne ihre Eltern schutzlos sind. Auch wenn sich Raubtiere heute wohl kaum in der modernen Zivilisation herumtreiben dürften, so ist der Instinkt der Babys erhalten geblieben. Ein gemeinsamer Schlaf aus Sicht der Evolution ist daher völlig natürlich!

Nur in der Geborgenheit der Familie können die Kleinen ruhig schlafen und wachsen. Sie brauchen nicht nur die gemeinsame Zeit am Tage, sondern müssen auch nachts wohlbehütet sein. Sie sollen sich keine Sorgen machen müssen, dass ihnen etwas zustoßen könnte, sondern sollen in der Gewissheit schlafen, dass Mama und Papa an ihrer Seite sind, dass sie weder Schutz noch Nahrung vermissen müssen. Nur dann können sie zu starken Persönlichkeiten wachsen, die ihr Leben in jeder Situation meistern werden.


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